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Gesund leben

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HPV-Impfung

Humane Papillomaviren (HPV) verursachen je nach Virustyp verschiedene Erkrankungen. – So führen manche Typen zu Genitalwarzen, während andere Krebs auslösen können, beispielsweise Gebärmutterhalskrebs oder Peniskrebs.

Wo und wie kann ich mich mit HPV anstecken?

Humane Papillomaviren sind weit verbreitet. Zu den meisten Ansteckungen kommt es über direkten Kontakt, meistens durch vaginalen, analen oder oralen Sex. Die Folge sind Infektionen von Penis, Vagina, Anus oder Mundhöhle. Kondome verringern das Ansteckungsrisiko, sind aber kein sicherer Schutz vor einer Infektion.

Welche Symptome verursacht eine HPV-Infektion?

Eine Ansteckung mit HPV bleibt häufig ohne Symptome, oft sind dann ein bis zwei Jahre nach Infektion auch keine Viren mehr im Körper nachweisbar. Manchmal verbleiben die Viren allerdings im Körper, dann können sie langwierige oder schwerwiegende Erkrankungen verursachen. So können die HPV-Typen 16 und 18 Krebs auslösen. Am häufigsten ist das Zervixkarzinom, also Krebs des Gebärmutterhalses. Aber auch Peniskrebs, Rachenkrebs oder Analkrebs kommen vor. Die HPV-Typen 6 und 11 sind harmloser und typische Auslöser von Genitalwarzen.

Wer sollte sich gegen HPV impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung als Standardimpfung Jungen und Mädchen ab 9 Jahren. Das Ziel ist der Schutz gegen die HPV-Typen, die Krebs auslösen können. Da HPV vor allem beim Sex übertragen wird, sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft werden. Die Impfung kann bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden – auch, wenn man Sex hatte. Die Impfung schützt dann nicht mehr gegen Virus-Typen, mit denen man sich vielleicht bereits infiziert hat – dafür aber gegen die anderen HPV-Typen, die der jeweilige Impfstoff abdeckt.

Für die Impfung stehen drei verschiedene Impfstoffe zur Verfügung. Ein Impfstoff schützt nur gegen die am häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen 16 und 18. Ein zweiter Impfstoff deckt zusätzlich die HPV-Typen 6 und 11 ab und schützt so auch vor Genitalwarzen. Ein dritter schützt gegen 9 verschiedene HPV-Typen, darunter 6, 11, 16 und 18. Die Auswahl des Impfstoffes sollte mit der behandelnden Ärzt*in besprochen werden.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Röteln-Impfung

Röteln-Viren verursachen bei Kindern eine eher harmlose Erkrankung mit Erkältungssymptomen und den typischen roten Hautflecken. Bei Schwangeren droht bei einer Ansteckung allerdings die folgenschwere Rötelnembryopathie. Dabei kommt es zu Missbildungen beim Baby sowie Fehl- und Frühgeburten.

Wo und wie kann ich mich mit Röteln anstecken?

Röteln-Viren gibt es auf der ganzen Welt. Die Viren verbreiten sich über kleinste Tröpfchen in der Luft, die zum Beispiel beim Husten oder Niesen in die Umwelt gelangen (Tröpfcheninfektion).

Welche Symptome verursachen Röteln?

Das typische Symptom einer Röteln-Erkrankung im Kindesalter sind rote Hautflecken, die sich auf dem ganzen Körper ausbreiten. Hinzu kommen Erkältungssymptome wie leichtes Fieber und Schnupfen. Mit zunehmendem Alter verläuft die Erkrankung schwerer, dann können auch Gelenkentzündungen oder selten Entzündungen von Ohr, Herz oder Gehirn auftreten. Gefürchtet ist die Röteln-Infektion vor allem bei Schwangeren. Dann droht die konnatale Rötelnembryopathie (CRS). Das Virus geht dabei auf das ungeborene Kind über und verursacht in den ersten Schwangerschaftsmonaten fast immer Fehlbildungen beim Kind, etwa Taubheit, Herzfehler oder einen Grauen Star (Katarakt). Auch Fehl- oder Frühgeburten sind häufig.

Die WHO hat es sich zum Ziel gesetzt, die Röteln mithilfe der Impfung auszurotten – und zwar vor allem, um die Rötelnembryopathie zu verhindern. In der amerikanischen WHO-Region ist das bereits gelungen. Auch in Europa sind die Röteln-Fälle stark zurückgegangen.

Wer sollte sich gegen Röteln impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Röteln-Impfung als Standardimpfung allen Kindern im Alter von 11–15 Monaten. Die zweite Dosis wird frühestens vier Wochen nach der ersten Dosis verabreicht. Es gibt keinen einzelnen Impfstoff gegen Röteln. Verimpft werden Kombinationsimpfstoffe, die gleichzeitig vor Masern, Mumps, Röteln und, wenn gewünscht, vor Windpocken (Varizellen) schützen (MMR- oder MMRV-Impfstoff).

Die Impfung lässt sich auch im Erwachsenenalter nachholen. Das wird vor allem Personen bestimmter Berufsgruppen empfohlen, zum Beispiel medizinischen Fachkräften oder bei einer Tätigkeit in Gemeinschaftsunterkünften.

Hat eine Frau keinen ausreichenden Impfschutz, ist eine Nachhol-Impfung in der Schwangerschaft leider nicht möglich. Geraten wird, sich dann im späten Wochenbett impfen zu lassen.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Tetanus-Impfung

Tetanus ist eine schwere Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Clostridium tetani hervorgerufen wird. Es handelt sich dabei um eine Wundinfektion, die Muskelkrämpfe am ganzen Körper verursacht und häufig tödlich verläuft.

Wo und wie kann ich mit Tetanus anstecken?

Tetanus-Bakterien befinden sich überall auf der Welt im Erdreich oder in den Ausscheidungen von Pferden (manchmal auch anderen Tieren). Sie sind sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, brauchen zum Überleben aber eine Umgebung ohne Sauerstoff.

Welche Symptome verursacht Tetanus?

Gefährlich wird das Tetanus-Bakterium, sobald es in (kleinste) Wunden gelangt, etwa bei der Gartenarbeit oder über Holzsplitter oder Dornen. Dann kann es sich an der Eintrittsstelle vermehren und Giftstoffe produzieren. Diese befallen Nervenzellen im Rückenmark und lösen so eine Muskelstarre und Krämpfe am ganzen Körper aus. Die Krämpfe sind so stark, dass dabei Wirbel brechen können.

Weil Tetanus auch die Gesichtsmuskulatur befällt, zeigen Erkrankte oft ein typisches "Grinsen" (Risus sardonicus) und können den Mund nicht mehr öffnen. Tödlich am Tetanus ist vor allem die Beeinträchtigung der Atmung und der Herzfunktion.

Wer sollte sich gegen Tetanus impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Tetanus-Impfung für jeden Menschen. Begonnen wird bereits im Neugeborenenalter. Für einen guten Impfschutz sind drei Impfungen nötig und zwar im zweiten, vierten und elften Monat. Damit der Impfschutz erhalten bleibt, erhalten die Impflinge nochmals Auffrischungsimpfungen im Alter von 5–6 Jahren und im Alter von 9–16 Jahren. Danach muss die Impfung alle 10 Jahre wiederholt werden.

Ist bei Wunden nicht klar, ob ein ausreichender Impfschutz gegen Tetanus besteht, wird eine Impfung sofort nachgeholt. Personen ohne Grundimmunisierung (das sind 3 Impfungen) bekommen bei tieferen oder verunreinigten Wunden das Tetanus-Immunglobulin über eine Spritze verabreicht. Dabei handelt es sich um Antikörper, die vor dem Tetanus-Gift schützen. Bei gänzlich ungeimpften Menschen ist das Tetanus-Immunglobulin auch bei kleineren Wunden notwendig.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Varizellen-Impfung

Das Varizella-zoster-Virus gehört zu den Herpes-Viren. Wer sich damit ansteckt, erkrankt zunächst an Windpocken. Nach der Erkrankung bleibt das Virus für immer im Körper, ohne Krankheitssymptome zu verursachen. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann das Virus allerdings wieder aktiv werden und eine Gürtelrose verursachen.

Wo und wie kann ich mich mit Windpocken anstecken?

Das sehr ansteckende Varizella-zoster-Virus gibt es auf der ganzen Welt. Die Viren verbreiten sich über kleinste Tröpfchen in der Luft, die zum Beispiel beim Husten oder Niesen in die Umwelt gelangen (Tröpfcheninfektion). Auch der Inhalt der Hautbläschen ist ansteckend, genauso der Speichel der erkrankten Person.

Welche Symptome verursachen Windpocken?

Windpocken sind eine typische Kinderkrankheit, fast jede*r Deutsche ist früher daran erkrankt. Mit der Einführung der Impfempfehlung im Jahr 2004 sind die Erkrankungszahlen stark gesunken. Windpocken sind auch für Laien meist sofort zu erkennen: Neben Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl kommt es dabei am ganzen Körper zu den charakteristischen juckenden Hautbläschen. Nach der Erstinfektion bleibt das Virus das ganze Leben lang im Körper. Bei vielen Menschen schlägt es dann als Gürtelrose ein zweites Mal zu – und zwar, wenn das Immunsystem gerade geschwächt ist und am häufigsten bei Personen über 50 Jahren. Auch die Gürtelrose zeigt sich durch einen Ausschlag. Dieser ist aber meist örtlich begrenzt und verursacht oft starke Schmerzen. Das liegt daran, dass sich dabei befallene Nerven entzünden.

Wer sollte sich gegen Windpocken impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Varizellen-Impfung als Standardimpfung allen Kindern. Die erste Dosis sollte im Alter von 11 Monaten verabreicht werden. Meist erfolgt das parallel zur Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung). Der Varizellen-Impfstoff wird dabei aber in eine andere Körperstelle injiziert als die MMR-Kombinationsimpfung. Man hat herausgefunden, dass sonst das Risiko für Fieberkrämpfe als Impf-Nebenwirkung steigt. Die zweite Dosis folgt im Alter von 15 Monaten. Dann kann problemlos auch der Kombinationsimpfstoff verwendet werden (also der MMRV-Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen).

Die Impfung lässt sich auch im Erwachsenenalter nachholen. Das wird vor allem Personen bestimmter Berufsgruppen empfohlen, zum Beispiel medizinischen Fachkräften oder bei einer Tätigkeit in Gemeinschaftsunterkünften.

Eine eigene Impfempfehlung gibt es gegen die Gürtelrose (Herpes zoster). Näheres dazu siehe Herpes-zoster-Impfung.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.